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Samstag, 24. September 2016

Harry Potter und das verwunschene Kind -
Harry Potter and the cursed child [Rezension]

(c) Carlsen Verlag


Im Londoner West End feierte das Theaterstück aus der Feder von J.K. Rowling, bereits am 30. Juli Premiere und sorgte für ein beachtliches Presseecho. Ich musste mich für den Moment leider damit begnügen, die Bühnenzauberei als Skript auf dem E-reader zu lesen, was mich trotzdem fröhlich stimmt, denn es ist in jedem Falle ein Wiedersehen mit der geliebten und einzigartigen Harry Potter Welt.

Um eines vorwegzunehmen, ich fand das Skript (englisches Original) sehr gut, richtig gut sogar und ich kann nicht wirklich nachvollziehen, warum es von manchen Lesern in den sozialen Medien nicht entsprechend bewertet worden ist. Jeder Leser sollte sich schon darüber bewusst sein, dass es einen Unterschied macht, ob man einen Roman oder ein Theaterstück liest. 
Die Leser müssen ihre eigene Phantasie gewiss ein bisschen mehr anstrengen, um aus Bühnenanweisungen und wechselnden Sprechern lebendige, filmische Bilder im Kopf zu erzeugen und die beabsichtigte Atmosphäre zu spüren.
Wenn ich mir jedoch alles zusammenrufe, was in dem Stück passiert, dann muss ich sagen - alle Achtung - Ich finde es sehr anspruchsvoll die beschriebenen Szenen im Theater zu inszenieren und ich vermute, dass wir sie genau dann in vielen Fällen auch erst richtig verstehen.
Dramen und Theaterstücke in Form von gelben Reclam-Heftchen, habe ich zuletzt während der Schulzeit  gelesen, daher war die Textsorte auch für mich etwas ungewohnt. Mit neuen Figuren an vertrauten Schauplätzen gelingt es trotzdem ganz leicht, schnell wieder in die inzwischen so vertraute Harry Potter Welt abzutauchen und die Handlung einfach zu genießen. Ich habe das Buch sehr genossen, ich finde, es hat sich in jedem Fall gelohnt! Eine wahrhaftige, mitreißende Harry Potter Geschichte, voller special effects, einfallsreicher Wendungen und einer üppigen Zaubererwelt.

Worum geht es?
Ich finde es schwierig nicht zu viel zu verraten, daher nur ein paar wenige Sätze zum Inhalt: Die Story spielt 19 Jahre nach Ende des siebten Potter Bandes und dreht sich um Harrys Sohn Albus Severus, der wie alle jungen Zauberer von Gleis neundreiviertel mit dem Hogwarts Express in sein neues Schulleben startet. Doch Harrys Sohn entspricht nicht den Erwartungen. Er wird vom sprechenden Hut nach Slytherin geschickt, seine Leistungen sind mittelmäßig und er ist unbeliebt. Sein einziger und bester Freund ist Scorpius, der Sohn von Harrys Erzrivalen Draco Malfoy. Harry und Albus haben ein schwieriges Vater-Sohn-Verhältnis miteinander. Für Albus ist es schwer auszuhalten einen berühmten Vater zu haben, zu dem die ganze Zaubererwelt aufschaut. Weil diese Verwandtschaft ihm das Gefühl gibt, selber nicht gut genug zu sein, bzw. ihm niemals das Wasser reichen zu können.
Harry hingegen versteht seinen Sohn nicht, alle Annäherungsversuche an den Teenager Albus laufen schief und drohen zu eskalieren. Hier geht es um Gefühle, die wir Muggel-Eltern von Teenagern auch bestens nachvollziehen können. 
Dann begegnet Albus die Nichte eines anderen Zauberers. Ihr Name ist Delphi. Gemeinsam mit ihr und Scorpius stehlen sie einen Zeitumkehrer aus dem Ministerium, um in die Vergangenheit zu reisen und Cederic Diggory vor dem Tod zu bewahren. Die Geschichte nimmt ihren Lauf...

Ich bin ein bekennender "Harry Potter" Fan und ich bin sicher, alle die Lust auf diese kurzweilige Geschichte haben, werden nicht enttäuscht sein und eine gute Zeit beim Lesen haben. Wer allerdings einen fetten Roman erwartet, der die sieben Potter Bände erneuert oder umfassend fortführt, der wird erkennen, dass er falsch liegt. 
Als Sternebewertung gebe ich vier mal den goldenen Schnatz! Ich habe Lust auf das Theaterstück bekommen und ich weiß noch nicht wie ich es anstelle, aber ich will dieses Stück unbedingt auf der Bühne sehen. Unbedingt und am liebsten ganz bald.

Euch noch ein lesefreudiges Wochenende mit viel Herbstsonne!

Eure

Caroline 



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Samstag, 23. März 2013

E-Book: Das junge Marktsegment wird umkämpft


E-Book: Das junge Marktsegment wird umkämpft

Acht Millionen Bundesbürger lesen bereits elektronisch. Der Buchhandel kämpft um Marktanteile im veränderten Buchmarkt.

Durchschnittlich 15 € Rabatt gewährt der Buchriese Amazon an diesem Wochenende kurzfristig auf seine Kindle-E-Reader-Familie. Damit reagiert Amazon auf einen neuen Konkurrenten: Zum Preis von 99 € hatte Anfang März eine Kooperation Deutscher Buchhandlungen (Thalia, Hugendubel, C.Bertelsmann und Weltbild) einen eigenen E-Reader, den Tolino Shine, auf den Markt gebracht. Nachdem Fachpresse und Bloggerssphere dem Produkt technische Konkurrenzfähigkeit gegenüber dem Marktführer von Amazon, dem Kindle Paperwhite, bescheinigt haben, gerät der E-Reader Markt in Bewegung.

Fachleute setzen große Hoffnungen auf den jungen E-Book-Markt. Er ist eng mit dem E-Reader- Geschäft verbunden, denn auf den Geräten ist der Zugang zu einem bestimmten Shop jeweils vorinstalliert.

Der Einstieg in das E-Book–Geschäft sei die Strategie gegen Umsatzverlust,  lautet die Einschätzung einer groß angelegten E-Book-Studie des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Rund die Hälfte aller Verlage haben mittlerweile E-Books im Programm, fast 90 % werden es zukünftig sein. Obwohl die Endkunden im Moment noch zurückhaltend sind und der Umsatzanteil  bei 1-2% liegt, erwartet der Deutsche Buchhandel eine Umsatzsteigerung auf bis zu 17% am Gesamtumsatz der Verlage bis 2015.

Auch dem Hightech-Verband BITKOM ist der E-Book Sektor eine repräsentative Umfrage wert: 11 Prozent aller Bundesbürger lesen derzeit schon elektronische Bücher. Das entspricht etwa 8 Millionen Personen.

Das Wissen über E-Books und die Akzeptanz sind deutlich angestiegen. Die Vorteile werden bewusster wahrgenommen und die Barrieren sinken. Das gedruckte Buch bildet nach wie vor die breite Basis, doch die Entwicklungen der vergangenen zwei Jahre zeigen, es handelt sich um einen Markt mit Perspektive.

Caroline Schultz

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Vormarsch der E-Books?

Frankfurter Buchmesse 2012
Vormarsch der E-Books?

Random House CFO Thomas Pichler im Gespräch mit Bloggerin Caroline Schultz 


Schultz: Herr Pichler, auf dem Random House Stand, hier auf der Frankfurter Buchmesse bieten sie den Besuchern in Ihrer E-Book-Lounge die Möglichkeit sich mit diesem modernen Medium auseinanderzusetzen. Welchen Marktanteil haben E-Books insgesamt und wie hoch ist der Umsatzanteil bei der Verlagsgruppe ungefähr?
Pichler: Im vorigen Jahr lag der Anteil der E-Books im Markt noch bei ca. 1 %, dieses Jahr ist dieser mit 2-3% deutlich angestiegen. Der Umsatzanteil bei der Verlagsgruppe liegt über dem Marktschnitt aktuell bei ca. 7%. In den nächsten Jahren wird dieser weiter ansteigen, konkrete Prognosen sind aber sehr schwierig und die weitere Entwicklung hängt von vielen Faktoren ab.
Schultz: Wie sehen die Zahlen im internationalen Vergleich aus?
Pichler: International ist der E-Book-Markt schon deutlich stärker entwickelt. In den USA beispielsweise liegt der Marktanteil bereits über 20%.
Schultz: Wie stark sind die deutschen Random House Verlage insgesamt im Markt vertreten? Welchen Anteil an den Publikumsverlagen haben sie?
Pichler: Die Verlagsgruppe hat einen Marktanteil von ca. 14% im deutschsprachigen Markt.
Schultz: Der dänische Schriftsteller Jussi Adler-Olsson hatte bei der Veröffentlichung seines jüngst erschienen Thrillers, zunächst darauf bestanden, dass dieser nicht als
E-Book veröffentlicht wird. Auf Druck seiner Leser musste er seine Haltung schließlich ändern und der Titel ist letztendlich im E-Book Format erhältlich. Wie würden sie bei Random House mit einem solchen Autorenwunsch umgehen?
Pichler: Wir würden immer alles daran setzen den Autor von den Vorteilen des E-Book-Geschäftes zu überzeugen, letztendlich will ein Autor ja möglichst viele Leser erreichen und da wäre es nicht sehr klug auf digitale Ausgabearten zu verzichten.
Schultz: In der Rubrik Literaturmarkt war in der Süddeutschen Zeitung am vergangenen Wochenende (6./7.Oktober 2012) zu lesen: Das Buch bleibt. Der Autor stellte sich in seinem Kommentar der Frage, wie weit wird das elektronische Buch vordringen? Herr Pichler, wie ist ihre Einschätzung zu dem Thema, werden E-Books ihrer Meinung nach das gedruckte Buch verdrängen?
Pichler: E-Books werden das gedruckte Buch niemals ersetzen, aber die digitale Version steht natürlich im Wettbewerb mit dem gedruckten Buch. Es ist sicherlich weitestgehend ein Substitutionsgeschäft, da ein Buch in der Regel ja nur einmal verkauft wird, entweder in digitaler oder in gedruckter Form. In manchen Segmenten gibt es aber sicherlich auch eine Markterweiterung, da über die neuen digitalen Medien teilweise neue Zielgruppen angesprochen werden.
Schultz: Fördert Random House die E-Book Nutzung seiner Mitarbeiter?
Pichler: Absolut! In dem wir in unserem hauseigenen Store neben den Printprodukten auch die E-Books mit Mitarbeiterrabatt anbieten.
Schultz: Fürchtet das Unternehmen keine E-Book Piraterie? Datendiebstahl? Wie wird das vermieden?
Pichler: Das ist ein sensibles Thema, das gerade in letzter Zeit durch die ACTA-Debatte stark im Fokus gestanden hat. Wir sind unseren Autoren schuldig dem entgegenzuwirken, aus diesem Grund haben wir eine Rechtsanwaltskanzlei mit diesem Thema beauftragt. Von dort aus werden die gängigen Tauschbörsen überwacht und Rechtsübertretungen mit Abmahnung und Schadensersatz geahndet. Die Zahl der Delikte ist in letzter Zeit deutlich zurückgegangen, was die Wirksamkeit unserer Maßnahmen belegt. Wir verzichten generell auf eine Anzeige, da wir die oft jugendlichen Täter nicht kriminalisierten wollen und ein Warnschuss in aller Regel ausreichend ist.
Schultz: Sind sie sicher, dass Ihnen nichts entgeht?
Pichler: Bedauerlicherweise kann Piraterie nicht zu 100 % unterbunden werden, aber wir sind überzeugt, dass unser verhältnismäßiges Vorgehen eine gute und notwendige Abschreckung darstellt.  
Schultz: Müssen die Verlage in Zukunft nicht fürchten, dass sie durch eigenständiges E-Publishing der Autoren umgangen werden?
Pichler: Wir nehmen das Thema sehr ernst. Wir setzen alles daran, die Vorzüge eines klassischen Verlags zu vermitteln, wie es uns auch am Beispiel von Shades of Grey in beeindruckender Art und Weise  gelungen ist. Diese Bücher sind ja bevor sie von Random House verlegt wurden von der Autorin als E-Book selbst vertrieben worden. Mit der Vertriebs- und Marketingpower eines Verlags können deutlich mehr Leser erreicht werden. Und genau darum geht es primär ja einem Autor – dass sein Buch von möglichst vielen Menschen gelesen wird.
Schultz: Abschließend habe ich noch eine letzte Frage: Was verspricht sich der Bertelsmann Konzern von seiner Beteiligung an der Online-Bibliothek Skoobe?
Pichler: Die Verlagsgruppe Random House ist mit einem Viertel an Skoobe beteiligt, Arvato ebenfalls mit 25 %. Mit der Plattform Skoobe wollen wir gerade jungen und technikaffinen Lesern eine Alternative zur Piraterie geben. Erste Umfragen haben ergeben, dass Skoobe nur zu einem kleinen Anteil Printbücher substituiert. Das Portal ist aber noch im Versuchsstadium. Die weitere Entwicklung muss sich in der Zukunft zeigen.