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Freitag, 30. Oktober 2020

Viel mehr als ein indischer Kalle Blomquist - Die Detektive vom Bhoot-Basar (Deepa Anappara)

Die besten Bücher begegnen mir immer per Zufall! So war es auch mit diesem. Wegen seiner kräftigen pinken Farbe stach es einfach auf dem Büchertisch mit den Neuheiten hervor, obwohl nur drei Exemplare darauf lagen. Das Cover, der Klappentext und dann noch das Meinungsprädikat von Ian McEwan waren mehr als genug Gründe, dass ich es kaufte und mich schnell auf den Heimweg zu meinem Lesesessel aufmachte. 
(Mit freundlicher Genehmigung des Rowohlt Verlages)


Das Buch hatte mich gefunden und jetzt fand ich mich mühelos in die Geschichte vom neunjährigen Jai, seiner klugen Freundin Pari und dem loyalen Freund Faiz, die gemeinsam ihr kindliches "Fernsehwisssen" nutzen, um als Detektive auf die Suche nach einem vermissten Mitschüler zu gehen.

Wie ihr schon ahnt, hat mich der Lesestoff vollständig überzeugt und jetzt sitze ich hier vor meiner Tastatur und möchte mich zur leidenschaftlichen 'Empfehlerin' und Verfechterin dieses Buches machen, denn ich erlebe auf den Bestsellerlisten immer die gleichen, teils lahmen, teils mehr oder minder spannenden Autoren.

Mit "Die Detektive vom Bhoot-Basar" hingegen halte ich ein Werk in der Hand, dass ich beim Lesen als außergewöhnlich, erzählerisch herausragend und vor Kreativität strotzend empfand. Meinem Empfinden nach gehört so ein Buch auf alle Büchertische und in die Hände aller Leser*innen weltweit.
Demzufolge auch unbedingt auf die bekannten Bestsellerlisten. 
An der Relevanz des Themas gibt es keinen Zweifel, da der Roman auf einer wahren Begebenheit beruht und seine kulturvermittelnde Kraft uns allen viel zu geben vermag. 

Die Autorin erzählt bunt und nimmt die Leser dabei mit in den Alltag der Kinder und Familien. Gemeinsam steht man in den Schlangen vor dem Toilettenhaus, sitzt in der Schulklasse, sieht den Dreck auf der Schuluniform, kämpft sich durch undurchdringlichen Smog, erlebt Düfte und Geräusche des Bhoot-Basars, isst Rotis und Dal in engen 1-Zimmer Häusern und hört die Meinung der Erwachsenen auf der Straße.

In dieser Welt, einem Armenviertel, dem Basti, am nördlichen Stadtrand, versuchen sich drei Kinder als Detektive, da die Welt der Erwachsenen keinen Halt und Verlass mehr bietet. Immer mehr ihrer Mitschüler verschwinden spurlos, doch die korrupte Polizei kassiert ohne Skrupel Bestechungsgelder, unternimmt jedoch nichts gegen die anwachsenden Vermisstenfälle. Stattdessen sprechen sie Drohungen aus und verhaften voller Vorurteile die unschuldigen Familienmitglieder der Bewohner. 

Deepa Anappara täuscht nicht über die sozialen Spannungen und den Ernst der Lage hinweg, doch sie ist eine Kennerin der Lebensumstände und schafft es mit einer positiven, leichten Sprache aus einer jungen Perspektive, den Lesern das harte und auch teilweise aussichtslose Leben der Menschen im Basti näherzubringen und den Kriminalfall aufzuklären.

Ungeachtet der realen Hintergründe hat dieser Roman die Fähigkeit zu unterhalten, ist spannend und ermöglicht der Leserschaft, problemlos in eine andere, exotische Welt abzutauchen. Dabei können aktuelle Pandemieprobleme gerne mal vergessen werden.

Generell bin ich geizig mit Sternebewertungen und meistens lasse ich dann etwas Luft nach oben, aber diesem Werk möchte ich, ohne zu zögern, die höchste Bewertung  - also 5 Sterne - geben.

Euch allen viel Spaß beim Lesen!

Eure 

Caroline





 

Sonntag, 11. Oktober 2015

Bücherherbst - Was bisher geschah & Die Verwandlung

von CAROLINE SCHULTZ

Noch bevor die Frankfurter Buchmesse überhaupt angefangen hat, erscheint mir der diesjährige Bücherherbst bewegter als jemals zuvor. Zu vieles ist schon passiert.

Wir mussten Abschied nehmen von dem großartigen und wunderbaren Literaturkritiker Hellmuth Karasek, den ich für seine charmante ruhige Art, die stets treffend und oft humorvoll war, sehr bewundert habe.  Eines meiner liebsten und vermutlich eines seiner bekanntesten Zitate ist: "Die Kunst des Erzählens besteht darin, eine Katze mit maximalem Effekt aus dem Sack zu lassen." (Hellmuth Karasek). So einfach und so wahr! Einen schönen Nachruf findet ihr hier.

Kurz nachdem für Hellmuth Karasek zum letzten Mal der Vorhang gefallen war,
erwachte  "Das Literarische Quartett" von den Toten. Das einstige Original-Quartett verhalf Hellmuth Karasek, Marcel Reich-Ranicki und Sigrid Löffler zu erheblichem Ruhm in der Literaturszene und großem Erfolg im deutschen Fernsehen.
Das neue Quartett besteht nun aus Volker Weidermann (Der Spiegel), Maxim Biller (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung), Christine Westermann (Moderatorin, Journalistin) und in der ersten Folge der (Juristin, Autorin) Juli Zeh. Das neue Quartett kam zum ersten Mal am 02.10.2015 zusammen.Hier geht's zur Mediathek
Die Sendung löste hohe Einschaltquoten (1,07 Millionen) aber wenig Begeisterung bei Zuschauern und Kritikern aus. Auch die Buchhandlungen konnten kaum Nachfragen zu den besprochenen Titeln verzeichnen. (Kaum Kaufimpulse für den Buchhandel - Umfrage bei Börsenblatt.net am 07.10.15)
Vielleicht brauchen die aktuell berufenen Literaturkritiker noch etwas Zeit um in diesen großen Schuh hineinzuwachsen. Ich bin gespannt auf weitere Sendungen und absolut dafür, dem Quartett wieder eine Chance zu geben. Vielleicht erinnern wir uns derweil an die Worte Marcel Reich-Ranickis: "In der Literatur gibt es nur zwei Themen, die Liebe und den Tod, alles andere ist Mumpitz."


Mit nur 67 Jahren verstarb der schwedische Schriftsteller und Schöpfer der "Kurt Wallander
Thriller-Reihe", Henning Mankell. Am Montag, den 05.10.2015 erlag er seinem Krebsleiden. Er war ein gefeierter Gegenwartsautor, der weltweit von seinen Lesern geschätzt wurde und ein großer Afrikakenner.


Ich habe seine Wallander Krimis mit Spannung aufgesogen, doch viel mehr haben mich andere gesellschaftskritische Bücher aus seiner Feder begeistert: Vor einer satirisch humorvollen Kulisse erzählt Henning Mankell die Geschichte eines Flüchtlingsmädchens, Sie heißt  "Tea-Bag" und flüchtet aus dem Sudan nach Schweden. Ich habe dieses Buch - Tea-Bag - schon vor langer Zeit in mein Herz geschlossen und ich denke, jetzt ist genau der richtige Moment, um wieder daran zu erinnern. 

Weniger leichtfüßig zu lesen, aber von nachhaltiger Eindringlichkeit ist Mankells "Der Chronist der Winde" 
"Man kann fliegen, ohne sichtbare Flügel zu haben." 
Nelio, ein zehnjähriges Straßenkind, erzählt sein Leben, während er mit einer Schusswunde auf dem Dach eines afrikanischen Hauses liegt und weiß, dass er sterben wird. Der Roman verschweigt keine Brutalität und schönt keine Realität, er erzählt vom Verlust, von einem schwierigen Land und den Sehnsüchten und Hoffnungen in einem Leben mit anderen Kindern auf der Straße.

Wir sind umgeben von einer ungeheuren Flüchtlingsproblematik und doch sind wir Europäer von einem umfassenden Verständnis für die Lage in den Ursprungsländern der Geflüchteten viel zu weit entfernt, Literatur, wie Henning Mankells "Der Chronist der Winde" hilft uns zu sehen!


Was sonst noch wichtig war - Via Facebook kam es zu mir: Das Buchmesse-Alphabet vom Verlag Kipenheuer & Witsch. Da kann ich nur empfehlen, selber lesen und mitlachen. 

Und nun, wo die beste aller Messen endlich in Sichtweite ist, da sag ich nur Swetlana Alexijewitsch, die weißrussische Schriftstellerin ist die diesjährige Trägerin des Literaturnobelpreis. Die FAZ hilft uns unsere Wissenslücken bezüglich der Schriftstellerin und ihres Werkes zu schließen, denn leider muss ich hier ehrlicherweise total passen. Ich sage nur "Herzlichen Glückwunsch" nach Weißrussland!

Und nun läuft er mein persönlicher Countdown bis zur Messe. Ab morgen wird gepackt und 
doppelt gefreut, ab Mittwoch bin ich nicht mehr Mutter und Familienmensch, nicht Ehefrau, Tochter oder Angestellte, dann verwandle ich mich in eine Buchverrückte unter Gleichgesinnten!

Die Verwandlung
Als Caroline Schultz-Samsa am Mittwoch Morgen aus unruhigen Träumen erwacht, findet sie sich in ihrem Frankfurter Hotelbett zu einem ungeheuren Messegeziefer verwandelt. Sie liegt auf ihrem harten, panzerartig verspannten Rücken und fühlt sich wie ein Bundesbahn-tauglicher Hartschalenkoffer nur ohne die Rollen. Unter der weggleitenden Decke erkennt sie ein dunkelgraues bogenförmig abgestepptes Etuikleid, schwarze Nylonstrümpfe, dazu passende hochhackige Pumps.
An ihrer linken Hand ist ein Smartphone angewachsen und von der rechten Schulter baumelt eine flache Notebooktasche. Die Weckfunktion des Smartphones hupt unerbittlich. "Was ist mit mir geschehen?" denkt sie. Es ist kein Traum. Sie ist tatsächlich in ihrem Hotelzimmer. Vorsichtig hebt Sie den Kopf, dabei erkennt Sie ihr Namensschild am Kleiderstoff und das bedruckte Schwarze Schlüsselband mit der #FBM15 Blogger-Badge daran. Carolines Blick richtet sich dann zum Fenster, das wechselhafte Wetter und der Anblick des Messeturms macht sie sofort fröhlich. Blitzartig hüpft sie aus dem Bett, verfehlt beim Auftreten nur knapp den E-reader, wirbelt Notizblätter und Leseexemplaare vom Bett und rennt aus dem Zimmer! "Juchu, es ist Messetime ;-)"

Und wenn ich mich abends nicht wie ein zertretenes Insekt fühle, dann dürft ihr bei mir wieder in der ersten Reihe sitzen und meine Messe-News lesen.


Caroline Schultz

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Frankfurter Buchmesse 2014 - ARD Hörspielbox - Bei mir sitzt ihr in der ersten Reihe

ARD Hörspielbox

Caroline Schultz
Da sind wir nun. Endlich! Frankfurter Buchmesse 2014. Mein Messe-Erlebnis begann genau um 13.30 Uhr und zum Glück bin ich gleich in ein akustisches Schmankerl hineingestolpert. Hier sind meine Eindrücke in Bild und Wort:

Gegenüber der ARD Bühne auf Ebene 0 findet ihr die beliebte Hörspielbox.
An jedem Messe-Tag zwischen 14.00-15.00 Uhr können hier interessierte Besucher unter
Oliver Rohrbeck
fachkundiger Anleitung ein echtes Hörspiel produzieren. Der "Drei Fragezeichen Star", Oliver Rohrbeck (Justus Jonas), ist ein absoluter Profi auf diesem Sektor und führt die Regie der Produktion. Wen die Märchen im vorigen Jahr noch nicht so locken konnten, den interessiert aber vielleicht das diesjährige (Trend)Thema. Denn die Performer können sich an einem echten Sherlock-Holmes Krimihörspiel ausprobieren. Neben den Soundeffekten und technischen Extras stehen den Darstellern auch Kostüme für die passende Stimmung zur Verfügung.
Das Beste ist: Das Ergebnis dieser Hörspielproduktion können Teilnehmer und Zuschauer als mp3 Datei mit nach Hause nehmen. 
Zunächst gab es noch technische Probleme bei dem Versuch das erste 2014er Sherlock- Holmes Hörspiel auf die Beine zu stellen. Doch der Moderator verspricht schnelle Besserung und lädt alle Besucher ein, auch an weiteren Messetagen reinzuschauen.
 
"Justus Jonas" Stimme Oliver Rohrbeck

ARD&Buchmesse












Ende Teil 1

Sonntag, 20. April 2014

Glanz und Pracht im Ruhrgebiet

Karl Lagerfeld "zeigt sich" im Museum Folkwang Essen

Karl Lagerfeld
Parallele Gegensätze
Fotografie - Buchkunst - Mode
Ausstellung im Museum Folkwang
15. Februar - 11.Mai 2014


"Das wirkliche Leben war Chaos, aber es lag eine schreckliche Logik in der Phantasie" - Das Bildnis des Dorian Gray, Kap 18 (Oscar Wilde)


(c) Pressestelle Folkwang Museum
Karl Lagerfeld, der weltweit renommierte Mode Designer, ist seit Jahren auch als Mode- und Lifestyle-Fotograf bekannt. Sein besonderes Talent besteht darin Bilder zu kreieren, Details einzufangen aber vor allem die Gesamtheit der Komposition nicht aus dem Blick zu verlieren. Soweit der allgemeine Kenntnisstand. Die erste große Museumsausstellung Karl Lagerfelds im Museum Folkwang nimmt jetzt noch einen weiteren Aspekt mit ins Visier: Die Buchkunst. Ein Arbeitsfeld, das in den Hintergrund tritt und vielen unbekannt ist.

Betritt man die Räume des traditionsreichen Museums in Essen, erblickt der Besucher zuerst ein riesiges, von blauem Neonlicht umrandetes Karl Lagerfeld Relief. Daneben in plakativen Lettern der Name der Ausstellung. Parallele Gegensätze. Fotografie - Buchkunst - Mode

In 14 Räumen zeigt das Museum die unerschöpfliche Ideenvielfalt des Gestalters Lagerfeld. Die unterschiedlichen Werke überwinden dabei die Grenzen zwischen freier und angewandter Kunst und verbinden auf diese Weise Kunst mit Leben. Lagerfelds Exponate reichen von den glamourösen 90ern bis zur Gegenwart. Dabei lässt er sich deutlich erkennbar von Künstlern wie Edward Hopper und Lyonel Feininger inspirieren.


Bereits im Flur vor dem ersten Ausstellungsraum bannt eine Karl Lagerfeld Selbstbildserie das Auge des Besuchers. Foto an Foto reiht sich der bezopfte Designer in ewig neuen Posen, fototechnisch vollständig perfektioniert neben sich selbst. Die beständige Wiederholung verführt zum hinsehen. Die ewig gleichen Attribute des Herren Lagerfeld, seine Haltung, Frisur, Kragen, Sonnenbrille präsentiert in abgeänderten Settings, offenbaren seinen Hang zur Selbstdarstellung.

Bücherberge, Bildbände und großformatige Literatur stapeln sich zuhauf in der dargebotenen Arbeitssituation (Raum 1 - Frühe Arbeiten). Der Zeichentisch und Arbeitsplatz, sprichwörtlich von Büchern umrahmt, legt dem Betrachter den Schluss nahe, dass all diese gebundenen Werke initial und inspirierend auf die schöpferische Tätigkeit des Modezaren eingewirkt haben.


Video: Le Voyage d'Ulysse


Zu den Highlights der Ausstellung zählt neben anderen Le Voyage d'Ulysse. Ein über 16 Meter langer, zweieinhalb Meter hoher Fotofries, inspiriert von dem Versepos des Homer; ein Rollenspiel mit Models, Freunden und Mitarbeitern Lagerfelds, u. a. mit Amanda Harlech, Sébastian Jondeau und Bianca Balti. 



Literarische Stoffe sind ebenfalls das Thema weiterer Exponate Karl Lagerfelds: Mit dem Titel "A Portrait of Dorain Gray, 2005" visualisiert er den Alterungsprozess seiner Figuren beklemmend und realistisch.





Der deutsche Dichter und Universalgenie Johann Wolfgang von Goethe inspirierte den Modedesigner zu einer eigenen Adaption von Faust. Eine sepiafarbene Fotostrecke ist ein weiterer literarischer Anziehungs
punkt der Essener Museumsaustellung.


Bücherwelten


Bücher in Regale stellen kann jeder.
Karl Lagerfeld rahmt die geliebten Werke und hängt diese an die Museumswand.

Entsprechend des Ausstellungstitels erwartet den Besucher eine wirklich vielseitige Zusammenstellung von Exponaten, die sich neben den "literarischen Stoffen" Lagerfelds der Modewelt widmen. Dazu gehören vor allem CHANEL, aber auch Architektur, Porträts, Merchandising und Produktdesign, Plakatsammlungen und durch Malerei inspirierte Bildserien.


Eure Caroline Schultz



Vita - Karl Lagerfeld
Karl Lagerfeld wurde 1938 in Hamburg geboren. Dreisprachig erzogen, wurde er 1952 in einer französischen Schule aufgenommen. Seine Schullaufbahn brach er ab, als er Ende 1954 den Amateurwettbewerb des Internationalen Wollsekretariats IWS gewann. 1955 begann er als Assistent von Pierre Balmain/Paris, in der Mode zu arbeiten.
Neben seiner internationalen Karriere als Modedesigner und Stylist ist Lagerfeld seit 1987 auch als Fotograf tätig. Im Oktober 1993 erhielt er den Lucky Strike Design Award der Raymond Loewy Foundation, 1996 den Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie und 2007 den Trustees Award des International Center of Photography in New York.
Mit Gerhard Steidl gründete er 2000 die Editon 7L, die seither neben der im gleihen jahr eröffneten Buchhandlung Librairie 7L in Paris besteht.
2010 gründete Lagerfeld L.S.D. (Lagerfeld, Steidl, Druckerei Verlag), einen Verlag für deutsche Literatur und Sachbücher.
2011 wurde die erste Ausstellung seiner Photos The Little Black Jacket in Tokyo eröffnet. Es folgte 2012 eine Welttournee mit den Stationen New York, Taipei, Hongkong, London, Moskau, Sydney, Paris, Berlin, Seoul, Mailand, Dubai, Peking, Shanghai, Sao Paulo und Singapur.
2013: Eröffnung der Ausstellung The Glory of Water in Paris  -  Platinotypien und Daguerreotypien römischer Brunnen. Diese Ausstellung ist ebenfalls als Welttournee für 2014 geplant.

Januar 2014: Ausstellung Parallele Gegensätze im Museum Folkwang Essen.



Hinweis zu diesem Post: Bilder und Videos dürfen nicht ohne Genehmigung weitergehend verwendet werden. 

















Sonntag, 6. April 2014

Ausblick: Buch und Literatur in der Vorschau

Liebe Leser,

um die Vorfreude zu vergrößern, gebe ich Euch heute einen schnellen Überblick über meine laufenden Blog-Projekte, von denen ich in Kürze bald ausführlich berichten werde.
Fotografie, Buchkunst und Mode

Projekt Eins
Auf dem Kultur-Pfad ging es heute nach Essen in das Museum Folkwang.
Unter dem Titel "Parallele Gegensätze" findet der Besucher hier zahlreiche Exponate aus der schöpferischen Hand Karl Lagerfelds.
...Fortsetzung in Kürze.











Projekt zwei
Die kanadische Autorin Alice Munro erhielt 2013 den Literaturnobelpreis. Ich habe zwei ihrer Bücher unter die Leselupe genommen.
Ihre Erzählungen aus dem Band "Zu viel Glück" und ihre persönlichsten Kurzgeschichten aus ihrem aktuellen Buch "Liebes Leben" sind das Thema meiner Buchbesprechung.



Projekt drei
Es begleitet mich vom Sofa in die Küche und danach ins Schlafzimmer, in den Garten und in meiner Handtasche auch ins Café. Tatsächlich fällt es mir gelegentlich auch in die Badewanne. Das Buch das ich lese. Im Moment ist das:

Anthony McCarten
"funny girl"
Roman - Diogenes



Bis bald Eure Caroline Schultz

Mittwoch, 18. September 2013

Marcel Reich-Ranicki ist tot - Marcel Reich-Ranicki: Mein Leben



Marcel Reich-Ranicki ist tot

„Mit Bestürzung haben wir heute vom Tod Marcel Reich-Ranickis erfahren. Er starb in Frankfurt am Main im Alter von 93 Jahren. Mit ihm verliert die Deutsche Verlags-Anstalt einen ihrer herausragendsten Autoren. Wichtiger noch: Die Welt der Literatur verliert den bedeutendsten und einflussreichsten Kritiker und Vermittler von Literatur nach 1945. Marcel Reich-Ranicki hat wie kein anderer mit Witz, mit Schärfe, mit Sinn für klare Urteile der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur zu breiter Beachtung verholfen. Dass er sich entschied, nach der Verfolgung durch die Nationalsozialisten in Deutschland zu leben und zu wirken, ist ein außergewöhnliches Geschenk. Seine Autobiographie ‚Mein Leben‘ wird auch in Zukunft als großes, berührendes literarisches Werk gelesen werden.“
Thomas Rathnow, Verlagsleiter Deutsche Verlags-Anstalt
 (Pressemitteilung)




Quelle: DVA / Random House

„Auf die Gefahr hin, der Anmaßung bezichtigt zu werden, will ich hier doch sagen, wovon ich überzeugt bin: Die Literatur ist mein Lebensgefühl. Das lassen, glaube ich, alle meine Ansichten und Urteile über Schriftsteller und Bücher erkennen..“

Niemals möchten wir diesen Worten unseres großen deutschen Literaturkritikers  widersprechen. Es gibt wohl keinen zweiten Menschen, der wie er ein Leben lang durch sein Gefühl eine ganze Literatur-Ära geprägt und mitgestaltet hat. Er war eine ausgefallene Persönlichkeit mit der Fähigkeit umwerfend klare Ansichten mitzuteilen. Durch sein Wesen und seine Expertise wurde er zum Idol und brachte uns trotz seiner herrisch präsentierten Literaturmeinung das eigene Denken wieder nahe. Heute prägen  Kollektivmeinungen die Leselandschaft, denen Leserscharen blind hinterherlaufen und Literatur taucht nur noch auf Long- und Shortlists des Deutschen Buchpreises auf.
Kontroverse und unterhaltsame Diskussionen um Literatur, wie wir sie in Spitzenzeiten des Literarischen Quartetts erleben durften, fehlen mir schon lange.
Mit seinem Tod verlieren wir Deutschen unseren wichtigsten und einflussreichsten Literaturkritiker nun endgültig. Doch wir bewahren, was er uns hinterlassen hat.

Marcel Reich-Ranicki sagte einmal in der Literatur gibt es nur zwei Themen, die Liebe und den Tod, alles andere sei Mumpitz.
In seinem eigenen Buch mit dem Titel: „Mein Leben“ erzählt er aus seiner persönlichen Lebensgeschichte. Die Zeit im Warschauer Getto hat ihn niemals mehr losgelassen – Liebe und Tod waren hautnah mit dabei.

Sein biografischer Roman ist für mich eines der wichtigsten zeitgenössischen Bücher in meinem Bücherregal. Seine Erlebnisse in Zeiten der Unterdrückung und Todesangst führen uns in eine Welt, die wir heute immer mehr und mehr vergessen oder verdrängen und vielen jetzt schon unwahrscheinlicher als freies W-Lan auf dem Jupiter, erscheint. Doch eben diese grauenvollen Erfahrungen aus der NS-Zeit gehören zu unserer gemeinsamen Geschichte und in das Bewusstsein jedes Einzelnen. Marcel Reich-Ranickis Buch macht uns Leser zwar betroffen, aber auch reicher, dankbarer und lebensfroher.

Lieber Marcel Reich-Ranicki ich bedanke mich für Dein Buch und Dein Lebenswerk und wünsche Dir Ruhe und Frieden.

Caroline Schultz







Mittwoch, 12. Juni 2013

Ein Mann Schau - Kaberettist Tilman Birr

Porträt

Ein Mann Schau -Kaberettist Tilman Birr

(Caroline Schultz)


So sehr man sich anstrengt, er passt in keine Schublade!
Poetry Slammer, Kabarettist, Liedermacher und Buchautor Tilman Birr verwendet alle seine Talente um seine Fans zu unterhalten.




Ich habe es schon immer als großes Kompliment empfunden, wenn jemand über meine Witze gelacht hat„ (Tilman Birr)
Tilman Birr ist nicht der Erste, der Witze über Berlin macht und er gibt zu, dass die meisten Gedanken vor ihm schon ein Anderer hatte. Doch der 32-jährige Kabarettist und Autor braucht nicht bescheiden zu sein. Bühnenerfolg, Buchveröffentlichung und Künstlerpreise bescheinigen ihm, dass sein kritischer Humor weiträumig ankommt.

Seine Tour führt den Künstler u.a. durch Westfalen, so dass er, vor Beginn seiner Vorstellung im Cuba Nova in Münster, für ein Gespräch zur Verfügung steht.
Egal, ob im hellen Licht des Wintergartens oder bei schummriger Kneipenbeleuchtung, Birr sieht exakt so aus, wie erwartet: Jugendlicher, schlaksiger Typ, eine Mischung aus optimalem Schwiegersohn und einer Prise Gangster. Der Umgang mit ihm ist offen und unkompliziert.

Omas Klavier

Wie Stars und Sternchen in Casting-shows gemacht werden, kann sich jeder tagtäglich im Fernsehen anschauen, doch wie kommt man eigentlich zum Kabarett? Oder zur Lesebühne?
Tilman beschreibt seinen Vater als einen glühender Opernliebhaber, doch weder Geschwister, noch Eltern beherrschten ein Instrument. Talente überspringen oft eine Generation, so war es dann auch Omas Klavier, das den neunjährigen Tilman zum Klimpern anlockte. Der nachfolgende Klavierunterricht fiel auf fruchtbaren Boden. Gitarre und Gesang brachte sich der Liedermacher als 15jähriger einfach selber bei. Doch sein großer Teenagertraum, von einer Musikerkarriere als Heavy Metal Star, scheiterte. Der echte Motörhead-Anhänger schaffte es nicht mal in eine Schülerband. Gut gelaunt, sieht er darüber hinweg und verweist auf den jüngsten Eckpfeiler seiner Laufbahn. Auf der ersten Tilman-Birr-CD bleiben die Ohren von Motörhead-Klängen verschont. Ersatzweise gibt es bitterböse Gesänge über „Burnout“ und ein „Berlin ohne Berliner“.


Eine große Portion Shrimps-Salat kann Tilman nicht vom Plaudern abhalten. Beim Essen erzählt er, dass er als Zivi Koch gewesen sei. In Frankfurt kochte er in einem Schülerladen für 18 Grundschulkinder, half bei den Hausaufgaben und sorgte für lustige Beschäftigung.
Nach seiner Jugend in Frankfurt, war Berlin dann die einzige Stadt, die er sehen wollte. Mit einer inneren Grundausstattung an hessischem Witz, geprägt vor allem durch Badesalz und einer Kindheit voller Loriot-Sketche, beginnt er in Berlin sein Geschichtsstudium und das WG-Leben.

Lustiger Russe

Kaum jemand kannte im Jahr 2000 Wladimir Kaminer, der scheinbar nur gebrochen Deutsch sprechen konnte und auf der Berliner Lesebühne seine ersten Texte vortrug. So erlebte es Tilman Birr, der die Lesebühne in Berlin gerade für sich entdeckte. Seine Begeisterung war so groß, dass er jede Woche hinging und auch mit Frankfurter Freunden im Publikum saß.
„Das kann ich auch“ war die Erkenntnis, in der Freunde und Lesebühnenkünstler ihn bestätigten. Ein Frankfurter Kneipenwirt, sagte nur: „macht mal“ und kurzerhand gründete Tilman Birr 2002 die „Lesebühne Ihres Vertrauens“. Die monatliche Veranstaltung entwickelte sich zu einer festen Größe im Frankfurter Veranstaltungskalender und findet im Ponyhof in Frankfurt-Sachsenhausen statt. Sein neues Hobby machte ihn zum Mitglied der Berliner „Samstagsshow“ und führte den damaligen Studenten fortan als Poetry Slammer durch die ganze Republik.

Lach- und Schießgesellschaft

Als ideales Sprungbrett in die professionelle Kabarettlaufbahn, erwies sich jedoch erst die Bewerbung beim traditionsreichen Kabarett Kaktus in München.
Gleich beim ersten Versuch, gewann Tilman Birr den ersehnten Preis und die, als „Preisgeld“ damit verbundenen Auftritte: Z.B. bei der Münchner Lach- und Schießgesellschaft. „Das hat Eindruck gemacht, dass ich dort aufgetreten bin. Eine Menge interessierter Veranstalter nahmen damals Kontakt auf“ erzählt Tilman und wippt dabei unruhig mit seinem rechten Bein. Während er sich eine Zigarette zum Nachtisch dreht, spricht er über weitere Stationen in seiner Laufbahn.

„On se left you see the Siegessäule”

Sommer in Berlin, Tilman hat fertig studiert und braucht Geld und Orientierung. Wagemutig heuert er als Fremdenführer auf einem Ausflugsschiff auf der Spree an. Er vermutet einen leichten Job und gutes Trinkgeld. Doch was sich vor allem bietet, sind eine Menge Erlebnisse. Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Typen, Reisegruppen, Kollegen und eigenartigen Situationen. Eine super Quelle für Geschichten, findet auch ein Buchagent, der Tilman glaubhaft versichert wie trendy und marktgängig Berufssparten-Romane aktuell seien. Exposé geschrieben, Vertrag geschlossen und binnen einen Jahres, lag der fertige Erzählband auf dem Tisch. Tilman gesteht, dass keine einzige der witzigen Geschichten wirklich so passiert ist. Fleißig hat er alles zusammengesponnen, niemals werden seine Leser erfahren, ob es den Sportlehrer Kralmeyer oder den unverständlichen Bayern wirklich gab.
Erstmals erfährt eine große Leserschaft von ihm und die Highlights aus seinem Buch werden zum Bühnenprogramm.

Magister in Geschichte

Auf skeptisches Nachfragen hin gibt Tilman zu, seine Mutter hoffte sehr, dass er einen Beruf aus seinem Studienbereich ergreifen würde. Die Jobsuche führte den Absolventen somit nach Leipzig. Mit einer Magisterarbeit über das DDR-Kabarett in der Tasche, bewarb er sich auf eine Museumsstelle beim Zeitgeschichtlichen Forum. Sein Studienschwerpunkt passte exakt zu den Stellenvorgaben. Tilman erhielt jedoch eine Absage und die war sein zündendes Schlüsselerlebnis. Im gleichen Sommer begann er den Stadtführerjob. Sein Kollege Marc-Uwe Kling (Die Känguru Chroniken) vermittelte ihn damals an die Verlagsagentin und die Künstlerlaufbahn wurde zum Hauptberuf. Tilman betont, dass seine Eltern heute sehr stolz auf ihn sind und seine beiden Geschwister ganz alltägliche Jobs haben.

Lampenfieber

Für den Bayrischen Rundfunk stand Tilman Birr schon einige Male vor der Kamera, doch heute Abend muss er ein Münsteraner Szene-Publikum begeistern. Immer noch zappelt er hektisch mit seinem Bein. Lampenfieber und Nervosität bestreitet er jedoch vehement und berichtet von einem gemeinsamen Auftritt mit dem österreichischen Kabarett Star Josef Hader. Damals sei er schon zwei Tage vorher nervös gewesen. Völlig unbegründet, wie Tilman feststellte: „Hader war der herzigste Mensch von allen.“

Vom Lampenfieber offenbar geheilt und mit dem Ziel, jede Menge Spaß auf „beiden Seiten“ zu verbreiten, betritt der Experte für Dialektimitation und schwarzen Humor die kleine Bühne. An diesem Abend liest Tilman Birr bekannte und neue Texte, spielt alte und neue Lieder. Nach zweieinhalb Stunden Vorstellung und diversen Zugaben, beben dem Publikum die Lachmuskeln und die Hände brennen vom Applaudieren.


Sonntag, 26. August 2012

dOCUMENTA (13) - Ein Selbstversuch



Wikipedia: Das Wort Kunst bezeichnet im weitesten Sinne jede entwickelte Tätigkeit, die auf Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition gegründet ist.(Heilkunst, Kunst der freien Rede). Im engeren Sinne werden damit Ergebnisse gezielter menschlicher Tätigkeit benannt die nicht eindeutig durch Funktionen festgelegt sind. Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses.



documenta (13)  -  Ein Selbstversuch 


Freitagnachmittag kamen so die üblichen Fragen der Kollegen: „Und? Hast Du was Schönes vor am Wochenende?“ Mit einem freudestrahlenden „Ja!“, tat ich kund, dass mein Gatte und ich die documenta (13) besuchen würden.“ Mein Überschwang wurde dann jeweils mit einem bedauernden „oh“ oder „ach, so“ quittiert. Stets klang etwas Mitleid oder Desinteresse in den Reaktionen mit. Aussagen wie: „Da bin ich früher mit der Schule schon mal gewesen“ gaben mir zu verstehen, dass das Erlebnis für einen Wiederholungsbesuch offenbar nicht positiv genug war. Egal, ich freute mich.
Auf dem Weg nach Kassel beschlich mich dann doch so eine Unsicherheit, dass wir als „interessierte Volllaien“ vielleicht mit dem Angebot der modernen Gegenwartskunst überfordert sein würden? Es gab keine besondere Vorbereitung und wir hatten uns auch keiner fachkundigen Führung angeschlossen. Wir wollten die Kunst einfach so erleben und entdecken – geht das überhaupt? Mit dem Vorsatz aufgeschlossen die documenta zu erforschen, mussten wir erst mal die üblichen Standardhürden überwinden. Ticket kaufen, Schlange stehen, Taschenkontrolle, Tasche zu groß, Tasche wegschließen, etc.
Als wir endlich im Inneren des Fridericianum anlangten, erwischte uns die befürchtete Orientierungslosigkeit. Auf dem Weg zur Toilette, fanden wir dann durch Zufall eine in das Gebäude integrierte Pyramide. Für uns war es nur ein bisschen schräger Beton, aber glücklicherweise hallten die Wortfetzen einer fachkundigen Führerin herüber.
Von hier aus schlugen wir uns zur Rotunde durch, um leider festzustellen, dass uns schon wieder eine Besucherschlange von dem ungehemmten Zutritt zur Kunst abhielt! Schlange vor dem Eingang; Schlange auf der Toilette; Schlange stehen für die Kunst? Wollte ich das? Nicht so wirklich.
Dummerweise waren wir im Vorfeld zu geizig um einen dicken fetten Ausstellungskatalog zu erwerben. Auch wenn er den Andrang nicht verringert hätte, war das vermutlich ein Fehler.

Die Sonne schien wundervoll und auf dem Friedrichsplatz herrschte irgendwie so eine Art EXPO-Feeling. Kurz entschlossen entschieden wir uns für Plan B. Die große Menschenschlange vor der Documenta-Halle ließen wir links liegen und wanderten hinab zur Karlsaue. Anhand der folgenden Bilder will ich den Tag noch mal Revue passieren lassen. 
Gleich am Anfang in der Karlsaue empfing uns die Skulptur " Ansichten eines Steines". Der intalienische Künstler Guiseppe Penone schuf eine Bronzeskulptur, die nur durch Anfassen und drauf klopfen von einem "echten" abgestorbenen Baum zu unterscheiden ist.



In der Orangerie erlebten wir mein persönliches Highlight: Der finnische Filmemacher Mika Taanila (geb. 1965) überraschte uns mit einem meisterlich inszeniertem filmischen Triptychon über den Bau eines Atomkraftwerkes. Experimentell und dokumentatorisch zugleich, führt er uns vor Augen, wovon unsere Zivilisation letztendlich abhängt. 
Film:
http://www.youtube.com/watch?v=kYL65CrcEyE





In der Karlsaue:


Häuschen jeder Art, fanden wir einige auf dem Documenta-Gelände. "Das mexikanisch-russische Künstlerduo Julieta Aranda und Anton Vidokle (geb.1975/geb.1965) stellt sein Langzeitprojekt "Time/Bank" vor, eine Plattform zum Tausch von Waren und Dienstleistungen ohne Geld. Mit den Parametern Zeit und Fähigkeit als Währung bietet es eine Mikroökonomie für den Kulturbereich." (Quelle: art, Das Kunstmagazin Juni 2012)



Nur ein paar Stationen weiter:
Mexikanischer Künstler Pedro Reyes bietet Therapien in der Karlsaue:

Ein Kunstprojekt, dass uns sehr erheitert hat. An einer Rezeption, hingen Arztkittel und Utensilien für dieses performative Unterfangen. Ein Hinweis auf den Zuwachs schwerwiegender psychischer Erkrankungen in unserer Gesellschaft? Ernster Hintergrund in spaßiger Verpackung

...

Am späten Nachmittag hatte sich die Schlange vor der Documenta-Halle gücklicherweise verlaufen und wir haben hier auch noch einige künstlerische Impressionen gewonnen. Richtig schön eindrucksvoll fand ich persönlich auch das Bilderprojekt des chinesischen Malers Yan Lei (Geb. 1965). In einem separaten Raum hängen Bilder die an 360 Tagen gefertigt wurden. Während der Documenta werden die Motive nun nach und nach einfarbig überlackiert und die Bilderflut verschwindet bis zum Ende der Kunstausstellung.





Abschließend unsere übrigen Eindrücke in Bildform zusammengefasst:
Flugzeugbild: Thomas Bayerle / Etel Adnan (ohne Titel) / Afrikanische Freiluftinstallation





Das raumhohe Flugzeugbild, welches aus vielen kleinen Flugzeugbildern zusammengesetzt ist, ist ein Werk des 74 Jahre alten Thomas Bayerle. Documenta-Leiterin Carolyn Christov-Bakargiev sieht in dem Künstler: " einen wahren Revolutionär, der unbeirrt und konsequent die Malerei und unsere Wahrnehmung von Form und Bedeutung verändert hat."

So weit so gut, bis zur nächsten documenta in 5 Jahren am 09.Juni 2017!!


Caroline Schultz