Das Dorf der Mörder
Darauf haben alle Krimifans gewartet! Ein Spannungsroman, der seine Leser gnadenlos gefangen nimmt bis endlich die erlösende letzte Seite erreicht ist.
Durch einen Notruf alarmiert, erreicht
Streifenpolizistin Sanela Beara als eine der Ersten den Tatort. Im Berliner
Tierpark fressen brasilianische Schweine tatsächlich an den Überresten einer menschlichen
Leiche.
Kopf und Hand und einzelne
Körperteile sind noch erkennbar. Einige Kinder im Vorschulalter, die mit ihrer
Erzieherin den Tierpark besuchen, haben die ekelhaften Vorkommnisse zuerst
bemerkt.
Beara kümmert sich um die geschockten Kinder
und erkennt in ihnen kleine wache Beobachter. Ihre bemerkenswerten Aussagen
verleiten die ehrgeizige Polizeimeisterin zu eigenen Ermittlungen. Doch Dienststellenleiter Gehring verlangt nach Kaffee, den Beara
beschaffen soll, hierbei gerät sie auf eine erste heiße Spur und wird selber
zum Opfer.
Als sie kurz drauf im Krankenhaus
wieder erwacht, gelten die Umstände des Mordes als geklärt und die mutmaßliche
Täterin ist gefasst. Die Einzelgängerin Charlotte Rubin soll den kaltblütigen
Mord begangen haben. Doch Beara stolpert über Ermittlungsfehler und hat große
Zweifel.
Zweifel haben auch die
Psychologen Brock und Saaler, welche mit der Gutachtenerstellung zur
Schuldfähigkeit beauftragt sind. Jeremy Saaler bringt die Beschuldigte erstmals
zum Sprechen, doch durch seine Unerfahrenheit gelangt er auf einen gefährlichen
Konfrontationskurs.
Vergeblich sucht Beara bei
Gehring Unterstützung für weitere Ermittlungen. Unfähig, ein nein zu akzeptieren,
recherchiert die Polizistin schließlich auf eigene Faust. Die rätselhafte
Vergangenheit der mutmaßlichen Mörderin lockt die Ermittlerin in ein einsames brandenburgisches Dorf. Ohne es zu ahnen, gerät Beara in größte Lebensgefahr.
Ein absoluter Höhepunkt in der
deutschen Krimilandschaft ist dieser neue Spannungsroman von Elisabeth
Herrmann. Packend und intelligent treibt sie mit erzählerischer Schärfe die raffinierte
Handlung voran. Mit jeder gelesenen Seite steigt die Spannung kontinuierlich und
kitzelt die Nerven der Leser meisterlich. Schonungslos werden grausige
Verbrechen aufgedeckt, aber dennoch kommt der Roman bestens ohne allzu übertriebene
Ekelhaftigkeit oder verzichtbare Brutalitätsbeschreibungen aus. Elisabeth
Herrmanns Charaktere sind überaus gelungen, glaubhaft und authentisch und
werden unversehens vor unserem inneren Auge lebendig. Angst, Stärke, Leiden,
Verzweiflung und Mut durchlebt der Leser gemeinsam mit den Romanfiguren, so
dass sich die Geschichte geradezu filmreif im Kopf des Lesers entfaltet. Ein
Vorzeigekrimi, der alles hat, was ein gutes Buch ausmacht und auf breite
Zustimmung stoßen wird. Durchweg ein Spitzenbuch, das die winterlichen Abende
jetzt noch gemütlich nervenaufreibend verkürzt.
Elisabeth Herrmann (Mit freundlicher Genehmigung von Random House) |
Elisabeth Herrmann wurde 1959 in
Marburg/Lahn geboren. Der bekannteste Roman der Fernsehjournalistin ist „Das
Kindermädchen“, welches ihr zum Durchbruch verhalf. Viele ihrer Bücher wurden
bereits erfolgreich für das ZDF verfilmt. Für ihren Krimi „Zeugin der Toten“
wurde die in Berlin lebende Autorin mit dem Radio-Bremen-Krimipreis und dem
Deutschen Krimipreis 2012 ausgezeichnet.
Caroline Schultz
Das Buch ist am 25.02.2013 bei
Goldmann erschienen und
als gebundene Ausgabe erhältlich.
Der Buchhandel bietet den Roman
ebenfalls
als gekürzte Hörbuchfassung (Der
Hörverlag)
und im Download als E-Book an.
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AntwortenLöschenWer diesen Beitrag liest, mag vielleicht auch meinen aktuellen Post zum Krimi Totengebet von Elisabeth Herrmann
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